heute mal wieder ein Blogpost, in dem es nicht um Make up geht. In Zukunft werde ich mich mal wieder öfter in der Kunst der Rezension üben, denn ich plane, an der Blanvalet-Lesechallenge teil zu nehmen. ;)
Ich lese ja bevorzugt historische Romane, allerdings sind meine Ansprüche nach all dem Iny Lorentz-Wanderhuren-Schund mittlerweile ein wenig höher geschraubt. Ein historischer Roman soll für mich nicht einfach vor einer bestimmten Zeit als Kulisse spielen, sondern er muss mich richtiggehend einsaugen. Rebecca Gablé schafft das zum Beispiel sehr gut - die Frau hat aber auch Mediävistik studiert und gelehrt! Und das merkt man auch an ihren Büchern. Die Frau hat einfach Ahnung von dem, was sie da beschreibt, und macht ihre Romane zu einem unterhaltsamen Geschichtsunterricht. Da von der Geschichte des englischen Mittelalters größtenteils die Geschichte der Könige überliefert wurde, ist es nur verständlich, dass alle Hauptfiguren in einem Rebecca Gablé-Roman immer irgendwie am Königshof agieren, entweder sind sie direkt mit dem amtierenden König befreundet oder das Gegenteil ist der Fall und die Hauptperson ist vom Hof verbannt. Die Personen in so einem Roman bringen mir die Geschichte der Könige näher, indem sie sich andauernd darüber unterhalten. Wichtige Schlachten werden entweder von den Hauptpersonen selbst erlebt oder berichtet. Also, kurzgefasst: eine unterhaltsame Geschichtsstunde.
Ja, und dann gibt es eben noch diese historischen Romane, bei denen wie gesagt die Vergangenheit nur als Kulisse genutzt wird. Hier und da wird ein Detail eingespeist, das auf die andere Zeit hinweist, aber ich fühle mich nicht in diese Zeit hinein versetzt. Also, es könnte auch in anderen Zeiten spielen, wenn man die historischen Details austauscht. Ein Buch dieser Art ist "Blut und Kupfer" von Constanze Wilken. Zumindest auf den ersten 200 Seiten. Später wird es besser. Aber erst mal zum Inhalt: Die kürzlich verwitwete Marie von Langenau kehrt zurück auf das Gut ihrer Familie. Ihr Bruder hat den Familienbesitz an den Rand des Ruins gebracht und ihr Onkel Remigius lebt zurückgezogen in seinem Turm. Marie und Remigius freunden sich an, weil sie beide von der Familie und der Dienerschaft ausgeschlossen werden. Und auf einmal kommt Remigius in den Besitz einer von vier geheimnisvollen Tafel, die der Schlüssel zum Stein der Weisen sein könnten und mit denen ein Mord zusammenhängt...
So ist die Ausgangsposition. Später lernt Marie noch den geheimnisvollen, mittellosen Steinschneider Ruben Sandracce kennen, der sie umgarnt und eventuell einen Hintergedanken dabei haben könnte. Außerdem wird sie nach München an den Hof des Herzogs gerufen und ab da wird es ein wenig interessanter. Es passieren noch mehr Morde, die alle mit den Tafeln zusammen hängen, und auch Marie kommt in Gefahr.
Mehr möchte ich von der Handlung jetzt nicht vorweg nehmen - ich will nicht zuviel spoilern. ;) Ich kann nur eines sagen: ungefähr ab Seite 250 (also ab der Hälfte) wird "Blut und Kupfer" zum ersten Mal spannend. Vorher plätschert meiner Meinung nach die Handlung eher so vor sich hin und ich bin mit dem Buch nicht richtig warm geworden und ließ es sogar monatelang liegen (was nicht oft vorkommt). Ebenfalls nicht warm geworden bin ich mit den Figuren, und zwar bis zum Ende des Buchs. Normalerweise fiebert man ja mit, ob sich die unerfüllte Liebe jetzt endlich erfüllt oder das Geheimnis gelüftet wird (oder beides). Hier war es leider nicht so. Von wegen Erzählteppich, wie es das Zitat hinten auf dem Buch sagt. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Autorin ihre Handlung pflichtschuldigst ein wenig ausgeschmückt hat. Manchmal fand ich die gewählten Ausdrücke total unpassend. Ich gebe ja nebenher Nachhilfe, und an manchen Stellen musste ich an den Schüler denken, der neulich Hildegard von Bingen mit Adjektiven beschreiben sollte und fand, sie sei "willig" gewesen. :D
Also, meine Meinung ist gespalten. Einerseits war es für einmal Lesen ganz ok, andererseits war ich wirklich nicht gerade "overwhelmed". Wahrscheinlich wird "Blut und Kupfer" wieder abgegeben und findet keinen festen Platz in meinem Bücherregal.
Kennt ihr diesen Roman? Habt ihr ihn gelesen? Mögt ihr historische Romane? Was ist euer Lieblingsgenre?
So ist die Ausgangsposition. Später lernt Marie noch den geheimnisvollen, mittellosen Steinschneider Ruben Sandracce kennen, der sie umgarnt und eventuell einen Hintergedanken dabei haben könnte. Außerdem wird sie nach München an den Hof des Herzogs gerufen und ab da wird es ein wenig interessanter. Es passieren noch mehr Morde, die alle mit den Tafeln zusammen hängen, und auch Marie kommt in Gefahr.
Mehr möchte ich von der Handlung jetzt nicht vorweg nehmen - ich will nicht zuviel spoilern. ;) Ich kann nur eines sagen: ungefähr ab Seite 250 (also ab der Hälfte) wird "Blut und Kupfer" zum ersten Mal spannend. Vorher plätschert meiner Meinung nach die Handlung eher so vor sich hin und ich bin mit dem Buch nicht richtig warm geworden und ließ es sogar monatelang liegen (was nicht oft vorkommt). Ebenfalls nicht warm geworden bin ich mit den Figuren, und zwar bis zum Ende des Buchs. Normalerweise fiebert man ja mit, ob sich die unerfüllte Liebe jetzt endlich erfüllt oder das Geheimnis gelüftet wird (oder beides). Hier war es leider nicht so. Von wegen Erzählteppich, wie es das Zitat hinten auf dem Buch sagt. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Autorin ihre Handlung pflichtschuldigst ein wenig ausgeschmückt hat. Manchmal fand ich die gewählten Ausdrücke total unpassend. Ich gebe ja nebenher Nachhilfe, und an manchen Stellen musste ich an den Schüler denken, der neulich Hildegard von Bingen mit Adjektiven beschreiben sollte und fand, sie sei "willig" gewesen. :D
Also, meine Meinung ist gespalten. Einerseits war es für einmal Lesen ganz ok, andererseits war ich wirklich nicht gerade "overwhelmed". Wahrscheinlich wird "Blut und Kupfer" wieder abgegeben und findet keinen festen Platz in meinem Bücherregal.
Kennt ihr diesen Roman? Habt ihr ihn gelesen? Mögt ihr historische Romane? Was ist euer Lieblingsgenre?
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